Erfahrungsbericht zweier Wahljahrstudentinnen aus Deutschland
Die beiden Wahljahrstudentinnen Henrike Pommerening und Emma-Manon Hilbrig haben auf eine kreative Art zusammengefasst, wie ihre Praktika in der KAIM in etwa abgelaufen sind und welche spannenden Erfahrungen sie gemacht haben.
Dunkel war`s, die Nacht zerrann,
als sich öffneten die Pforten und der erste Tag begann.
Frisch und fröhlich war der Mut,
als der Aufzug die zwei Neuen flugs ab in die Höhe trug.
Zaghaft klopfen an der Türe,
ob man hier wohl richtig sei.
Frau Hegi hat uns schön hören kommen,
lächelnd in Empfang genommen.
Hat sie, die gute Seel`, alles bereits parat,
und steht jederzeit zur Seite mit gewieftem Rat und Tat.
Zum Anfang geht’s ins Sahli-Haus,
hier lernt man wahrlich niemals aus.
Die Patienten nicht grad unpolymorbide,
sei‘n es hohe Saccharide oder Läsionen syphilide.
Alles wird genau vermessen und behandelt,
und der Patient tritt aus wie neu verwandelt.
Schweizerdeutsch wohin man hört:
Znüni Zvieri luegen Gluggsi,
Verwirrung pur mit Garantie;
Haben die etwa Dyslexie?!
Doch schon ist man eingehört und ein bisschen angeturned.
Nach vier Wochen schon der Wechsel.
Ab auf die MedPol geht es nun,
hier gibt’s gar noch mehr zu tun:
Blutdruck, PNP, EKG sind das täglich Brot,
und dazu manch interessantes Aufgebot.
Morgens Schellong, Synacthen und Bestimmung Cortisol,
abends geht`s zum Apéro mit Genuss von Ethanol.
Gern sind wir mit dabei von der Partie,
langweilig wird’s einem hier nie!
Mittwochs findet regelmässig statt,
der altbekannte Journal Club.
Nicht ganz einfach so auf Englisch,
mathematisch, metabolisch, bakteriostatisch,
Breit gestreut der Inhalt, manchmal sogar rheumatisch.
Fragen über Fragen, eingehend die Diskussion,
da raucht der Kopf ob der exakten Evaluation.
Schon steht an die nächste Rotation,
ab ins Lory auf Station.
Visitieren, untersuchen, auch trotz ein paar Fehlversuchen,
lernt man gut der Krankheit Grund zu suchen.
Freitags wartet dann die Überraschung:
auf dem Plan nicht nur die geistig Bildung,
sondern auch die leibliche Erquickung.
So zieht des Kaffees Duft durch die Gängeflucht.
Ganz getreu dem alten Spruch:
Gibt es Gipfeli am Morgen,
sind vertrieben Kummer und auch Sorgen.
Die Zeit vergeht hier wie im Flug,
denn Lernen kann man nie genug.
Enden wollen wir und sagen vielmals Danke,
wünschen euch für den Sommer wenig Kranke,
und stattdessen viel Gesunde,
damit die Zeit reicht für eine Aare-Runde.
Hoffentlich sieht man sich mal wieder,
nicht als Patient mit hohem Fieber,
sondern im weissen Kittel lieber.
Ihr seht, wir hatten hier viel Spass,
und heben freudig unser Glas.
Hoch lebe die Insel-KAIM!
Hier fühlt man sich wohl und wie daheim!
Juni 2022